Hannover
06.05.2024

Augmented Reality: Straßenschilder neu denken

Die Stadt erweitert mit einem neuen Projekt den öffentlichen digitalen Raum.
Eine Frau hält ein Smartphone und scannt damit ein Strassenschild.

Mit dem Smartphone können in Hannover ab sofort neue virtuelle Kunstwerke entdeckt werden.

Was hat es mit der Skulptur "Mann mit Pferd" am Hohen Ufer auf sich? Warum gab es fast 30 Jahre lang das „große Loch“ in Hannover? Und welche Verbindung hatte die Große Packhofstraße früher zu Wölfen?

Diese und weitere Fragen werden mit 14 neuen Augmented Reality Straßenschildern in Hannover beantwortet. Als weltweit einmaliges Pilotprojekt werden seit 2023 in der Stadt Straßenschilder durch virtuelle Informationsangebote ergänzt. In enger Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum haben Studierende des Studiengangs Visuelle Kommunikation der Hochschule Hannover nun unter der Leitung von Prof. Maiken Laackmann selbst Augmented-Reality-Arbeiten entwickelt. Diese greifen Geschichten und Ereignisse auf, die sich hinter den Straßennamen und Ortsbezeichnungen in Hannovers historischem Zentrum verbergen. Im Rahmen des Programms "Geschichte unterwegs" stellte das Museum den Studierenden dafür historische Informationen zu diesen Orten zur Verfügung.

Die Straßenschilder sind ab sofort in Hannovers Innenstadt zu finden. Über einen QR-Code können die virtuellen Kunstwerke mit dem eigenen Smartphone vom virtuellen Raum in die Realität projiziert werden. Die Bewegungen des Handys werden in Echtzeit auf die Darstellung der Inhalte übertragen, sodass die hinzugefügte digitale Ebene mit dem Kamerabild verschmilzt. Da die erweiterten Straßenschilder wie eine Website im Browser genutzt werden können, ist dafür keine App notwendig. Einziger Tipp: Handy aufladen und ggf. eine Powerbank mitbringen.

Auf Spurensuche

Von einer Reise durch die Geschichte des Ballhofs bis hin zum Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Schuhstraße: Die Nutzerinnen und Nutzer können dem Markttreiben von 1900 lauschen, die Partnerstädte Hannovers erkunden oder die Atmosphäre des alten Marstalls erleben. Eine virtuelle Ausstellung thematisiert die Kolonialgeschichte Hannovers, eine andere beschäftigt sich mit der Person Gottfried Wilhelm Leibniz. Über das Smartphone kann man das älteste Gebäude Hannovers als digitale Rekonstruktion besuchen und sich sogar selbst am Opernplatz als Komponist/in ausprobieren.

Mit der sich rasant entwickelnden Leistungsverbesserung technischer Geräte arbeitet sich Augmented Reality immer weiter in den Alltag vor: Die Hannover Marketing und Tourismus GmbH plant beispielsweise, ab Ende Mai geführte Touren zu den 14 neuen Augmented Straßenschildern in das Portfolio der Stadtführungen aufzunehmen und somit die klassischen Touren entlang des "Roten Fadens" zu ergänzen.

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Hannover